Wie stelle ich mich meinem Nachbarn vor?
Sassen Sie auch schon in Ihrer neuen Wohnung, inmitten von Umzugskartons, und haben sich urplötzlich gefragt: Und jetzt? Soll ich mich meinen Nachbarn vorstellen? Oder ist das altmodisch, ein Relikt aus Zeiten unserer Eltern oder Grosseltern? Stellen sich moderne, urbane Menschen heute noch vor?
Das sollten Sie auf jeden Fall tun, so die Meinung vieler Experten und Verbände wie beispielsweise der Nachbarschaftshilfe Zürich. Die Non-Profit-Organisation hatte zu diesem Thema vor einigen Jahren eine Umfrage durchgeführt mit dem Ergebnis, dass 80 Prozent der Befragten ihre direkten Nachbarn kennen. Und ihnen ab und zu sogar einen Gefallen erweisen wie das gelegentliche Entsorgen des Kehrichtsacks. Einen Unterschied zwischen Land- und Stadtmenschen war nicht zu erkennen.
Die Frage ist also nicht ob, sondern wie man sich am besten seinen neuen Nachbarn vorstellt. Dazu gibt es glücklicherweise mehrere Möglichkeiten. Alle bieten sie die Chance, einen Schritt auf Ihr Gegenüber zuzugehen. Das ist nicht nur höflich, sondern kann sich auch als positiv erweisen, sollte es in Zukunft zu Konflikten kommen. Sei es wegen zu lauter Musik, Hundehaaren in der Waschmaschine oder dem Kinderwagen im Hausflur. Fakt ist: Die Toleranz ist grösser, wenn man sich kennt.
Persönliches Vorstellen
Das Klingeln bei Fremden kann die eine oder den anderen so einiges an Überwindung kosten. Sei es, weil man den neuen Nachbarn nicht stören möchte oder weil man selber etwas zurückgezogen lebt. Ist diese Hürde aber erst einmal gemeistert, wird es einfacher. Beim Vorstellen geht es nämlich nicht um tiefgründige Gespräche, sondern um ein erstes freundliches Hallo. Man sagt kurz, wie man heisst und in welcher Wohnung man wohnt. Gerade in einem Haus mit vielen Parteien darf man sich bei der Vorstellungsrunde beschränken: Informieren Sie in erster Linie jene Nachbarn, die mit Ihnen auf derselben Etage wohnen. Ganz wichtig sind aber auch die Wohnungen über und unter Ihnen. Denn das sind die Nachbarn, die Sie in Zukunft besser hören werden – und umgekehrt. Wenn Sie wissen, wer sich hinter der Tür verbirgt, steigt die Toleranz in der Regel und man drückt bei Lärm oder anderen Störfaktoren eher ein Auge zu. Das gilt natürlich auch umgekehrt. Wohnen Sie in einem eigenen Haus, dann hat sich eine Vorstellungsrunde bei den umliegenden Nachbarn bewährt. Mit einem Lächeln hat schon manche Freundschaft begonnen.
Grusskarte im Briefkasten
Das persönliche Vorstellen braucht Zeit. Wer gerade wenig davon zur Verfügung hat, seine Nachbarn aber trotzdem gerne kurz über den Einzug informieren möchte, für den eignet sich die praktische Form der Grusskarte. Egal ob von Hand geschrieben oder gedruckt. Die Karte kann auch schon vor dem Einzug in den Briefkästen verteilt werden mit dem Hinweis, dass es am Umzugstag zu ein wenig Lärm im Treppenhaus kommen könnte. Vergessen Sie nicht: Rücksicht wird geschätzt und ein freundliches Hallo begrüsst.
Kleine Wohnungseinweihung
Wer eine kleine Party mit Freunden oder der Familie plant, dem bietet sich die ideale Möglichkeit, die frischgebackenen Nachbarn mit ins Boot zu holen. Die Pluspunkte verstehen sich von selbst: Sie beweisen nicht nur Gastfreundschaft, sondern werden von Ihren Bekannten mit möglichem Gesprächsstoff solidarisch unterstützt. Auf Ihr neues Zuhause, prost!
Quelle: www.nachbarschaftshilfe.ch