So gelingen Hochbeete
Sie sind nicht nur ein wahrer Hingucker, sondern auch besonders robust: Hochbeete aus Cortenstahl oder Tessiner Granit liegen voll im Trend und verleihen jeder Grünoase das gewisse Etwas. Was braucht es, damit es im Minigarten prachtvoll blüht und gedeiht?
Ob ein grosser Garten oder ein kleiner Balkon: Hochbeete eignen sich für alle, die auf ihrem Teller gerne selbst gezogenes Gemüse, Salat oder Kräuter geniessen. Mit ihrer Höhe von 78 bis 80 Zentimetern verhindern die Beete nicht nur ein oft etwas mühsames Bücken oder In-die-Hocke-Gehen beim Pflanzen, Jäten oder Ernten am Boden. Sie können auch individuell und flexibel arrangiert werden: sowohl im Garten als auch auf der Terrasse oder dem Balkon. Einzig genügend Sonne sollte zu ihnen gelangen, sodass die Pflanzen darin ihre volle Kraft und Grösse entfalten können.
Akzente setzen mit Material und Farbe
Im Gegensatz zu Hochbeeten aus Holz sind solche aus Stahl oder Naturstein um ein Vielfaches robuster und langlebiger. Insbesondere Tessiner Granit und Cortenstahl kommen im Gartenbau der Alfred Müller AG immer häufiger zum Einsatz. Die rostige Patina des Cortenstahls, die bei viel Grün für spannende Farbakzente sorgt, bildet sich durch die spezielle Legierung aus Kupfer, Chrom, Nickel und Phosphor, die auf den Stahl aufgetragen wird. In der Regel entsteht die Patina innerhalb von 18 bis 36 Monaten und wirkt dann als Schutzschicht, die weiteres Rosten verlangsamt oder sogar verhindert. Ein praktischer Nebeneffekt: Die Kupferanteile im Cortenstahl halten Schnecken davon ab, die Beete hochzukriechen und Pflanzen zu befallen. Auf Kundenwunsch fertigt die Alfred Müller AG Hochbeete aus Granit oder Stahl in unterschiedlichen Grössen an.
So befüllt man Hochbeete richtig
«Ein Hochbeet benötigt unterschiedliche Materialschichten», weiss Urs Steinger, der für die Alfred Müller AG als Obergärtner im Einsatz ist. «Jede Schicht misst etwa 10 bis 20 Zentimeter. Für die unterste kommen beispielsweise Äste oder grobes Häckselgut zum Einsatz. Darauf können Blätter folgen oder feines Häckselgut. Nun sollte eine Filterschicht eingelegt werden, zum Beispiel mit einer Rasensode, die man kopfüber in das Beet legt – also mit der Rasenfläche nach unten. Diese Filterschicht verhindert, dass die danach eingefüllte Erde nach unten rieselt und dadurch Staunässe entsteht», erklärt der Experte. Zuletzt werden die Beete in Schichten mit Allmig Humus, Kompost fein gesiebt und Trogerde befüllt. Wird ein Hochbeet direkt auf die Erde gestellt, sollte auf dem Boden ein Drahtgitter eingelegt werden. Dieses hält später Mäuse davon ab, sich in die Hochbeete hinaufzugraben.
Von unten nach oben wird das beigefügte Material also immer feinkörniger. Die obersten Erdschichten sollten 20 bis 30 Zentimeter betragen, denn Rüben zum Beispiel brauchen genügend Raum, um in die Tiefe zu wachsen. Universalerde wie zum Beispiel Trogerde der Allmig eignet sich als oberste Erdschicht deshalb besonders gut, weil sie unterschiedliche Pflanzentypen bedient: sowohl Starkzehrer wie Zucchini, Kohl oder Sellerie, die eher viele Nährstoffe brauchen, als auch Mittel- oder Schwachzehrer wie Salate, Radieschen oder Spinat, aber auch Kräuter, die mit weniger Nährstoffen auskommen.
Wärme begünstigt das Wachstum
Die unterschiedlichen Schichten sind der eigentliche «Trick», warum Pflanzen in Hochbeeten besonders gut gedeihen, denn: Pflanzen lieben Wärme. Diese entsteht durch den Gärungsprozess, der bei der Verrottung von gröberem Material stattfindet. Dabei wird nicht nur sehr viel Wärme freigesetzt, auch organische Nährstoffe gelangen in die Erde. Weil sich das Material mit der Zeit setzt, müssen Hochbeete regelmässig nachgefüllt werden; am besten mit Komposterde, die Nahrung in den Boden bringt. Etwa alle fünf Jahre sollte ein Hochbeet mit frischem Material neu geschichtet werden. Übrigens kommt die Wärme auch von den Aussenflächen der Hochbeete: Besonders Stahl und Stein können viel Sonnenwärme aufnehmen und lange speichern.
Wohin mit welcher Pflanze?
«Grundsätzlich eigene sich alle Arten von Gemüse, Salaten, Kräutern oder essbaren Blumen für Hochbeete», so Urs Steinger. «Zu achten ist jedoch darauf, dass die kleineren Pflanzen am Rand gesetzt werden, die höheren in der Mitte. So erhalten alle genügend Sonnenlicht. Vermeiden sollte man zudem, zwei Jahre hintereinander dieselben Pflanzen an die gleiche Stelle zu pflanzen. Kohl zum Beispiel braucht Nährstoffe, die im Folgejahr aufgebraucht sind, weil der Boden einseitig beansprucht wird. Ideal wäre hier dann zum Beispiel ein Salat – das nennt sich Fruchtfolge», so Steinger.
Damit Hochbeete ihr volles Potenzial entfalten können, braucht die Erde regelmässige Erholungsphasen, die durch unterschiedliche Bepflanzungen geschaffen werden. Ein idealer Vorwand für Gärtnerinnen und Gärtner, ihrer Kreativität im Hochbeet freien Lauf zu lassen und jedes Jahr etwas Neues auszuprobieren.