Arbeiten bei Hitze kann gefährlich sein
Ob man im Büro arbeitet oder im Freien – bei hohen Temperaturen im Sommer sollten Arbeitnehmer und Arbeitgeber Acht geben und wenn nötig Massnahmen ergreifen.
Hitze kann Auswirkungen auf die Gesundheit, aber auch auf die Sicherheit von Mitarbeitenden haben. Besonders bei schwerer körperlicher Arbeit belasten hohe Temperaturen den Kreislauf – Hitzekrämpfe, -erschöpfung und im schlimmsten Fall ein Hitzschlag können die Folgen davon sein. Bestimmte Personengruppen reagieren besonders empfindlich auf Hitze, zum Beispiel Schwangere und ältere Mitarbeitende. Das Arbeitsgesetz schreibt deshalb vor, dass die Temperatur der Gesundheit nicht abträglich sein darf und an die Arbeit angepasst sein muss. Bei sitzender Tätigkeit im Büro sollte die Raumtemperatur 21 bis 23 Grad betragen. Bei körperlichen Arbeiten werden je nach Strenge 12 bis 22 Grad empfohlen. Dieser Wert kann bei hohen Aussentemperaturen auf maximal 28 Grad angepasst werden.
Das Staatsekretariat für Wirtschaft SECO empfiehlt verschiedene Massnahmen zum Schutz der Angestellten. Manche Wirtschaftsbereiche wie zum Beispiel die Baubranche haben eigene, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Lösungen und Hilfsmittel erarbeitet.
Wer draussen arbeitet muss besonders geschützt werden
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die im Freien arbeiten, sind den Witterungseinflüssen besonders ausgesetzt und müssen entsprechend geschützt werden. Gefährdet sind vor allem Personen, die über eine längere Zeit eine anstrengende Tätigkeit verrichten oder die Schutzkleidung tragen, sowie Personen, die noch nicht richtig akklimatisiert sind. Bei der Ermittlung der Hitze-Belastung spielt laut dem SECO nicht nur die Temperatur eine Rolle, sondern auch die Luftfeuchtigkeit und Sonneneinstrahlung.
Für Arbeiten im Freien: Das sollte der Arbeitgeber tun
- Verantwortliche bestimmen (Erste Hilfe, Notfall)
- Die Arbeitnehmer regelmässig auffordern, auf Anzeichen von Hitzebelastung zu achten
- Schutzmittel bestimmen
- Die Klimawerte überwachen, für Sonnenschutz und ausreichend Wasser sorgen
- Bei grosser Hitze die Arbeits- und Pausenzeiten anpassen, physische Belastungen reduzieren und den Arbeitsrhythmus senken
- Falls jemand Zeichen von Unwohlsein aufgrund von Hitze zeigt, Arbeit sofort unterbrechen und Vorsorgemassnahmen prüfen bzw. erste Hilfe leisten
- Prüfen, ob die Arbeitnehmenden die persönlichen Schutzmassnahmen befolgen (siehe unten)
Das können Mitarbeiter selber tun
- Wenn möglich leichte, helle und weite Kleider tragen
- Den Kopf vor Sonne schützen (auf der Baustelle: Helm) und eine Sonnenbrille tragen
- Sonnencrème mit ausreichend hohem Schutzfaktor mehrmals täglich auftragen
- Keine alkoholischen Getränke oder Drogen konsumieren
- Genügend frisches Wasser oder leicht gesüssten Tee trinken
- Arbeitspausen im Schatten machen
- Leicht Mahlzeiten zu sich nehmen
Hitze mindert Arbeitsleistung im Büro
Auch im Büro wirken sich zu hohe Temperaturen negativ aus. «Ein ungünstiges Raumklima vermindert die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit», warnt das SECO in der Wegleitung zur Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz. «So ist zum Beispiel bei grosser Sommerhitze und Innentemperaturen um 30 Grad mit einer Leistungseinbusse von 10 Prozent und mehr zu rechnen.» Betragen die Temperaturen in Büroräumlichkeiten während einer längeren Zeit mehr als 28 Grad, sollte der Arbeitgeber für Kühlung sorgen bzw. Massnahmen ergreifen. Zum Beispiel kann die Arbeitszeit früher in den Morgen verlagert werden.
Damit können Sie sich im Büro Linderung verschaffen
- Ziehen Sie Kleider aus atmungsaktiven Synthetikfasern an statt Baumwolle
- Sorgen Sie für Abkühlung, zum Beispiel mit einem kalten Fussbad oder mit Sprühflaschen für Gesicht/Nacken
- Trinken Sie ausreichend, mindestens 2 Liter, besser drei Liter oder mehr pro Tag je nach Arbeitsintensität
- Essen Sie leichte Mahlzeiten
Informationen des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco
Informationen zum Thema Bauarbeiten bei Hitze des Schweizerischen Baumeisterverbandes